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In Fuldatal:
Die Schachfreunde Walter Gerhard und Bernd Weber kamen im Spätsommer 1961 auf die Idee, einen Schachclub zu gründen. Dazu fertigten sie eine Liste mit Namen derjenigen an, von denen sie wußten, daß sie Interesse am Schachspiel hatten. Diese Leute wurden daraufhin angesprochen und gefragt, ob sie Lust hätten, einem Schachclub beizutreten bzw. einen Schachclub zu gründen. Es zeigte sich, daß viele der Angesprochenen Interesse daran hatten, so daß Walter Gerhard dem damaligen Bürgermeister von Simmershausen davon Kenntnis gab. Dieser machte dann durch Aushang in der Gemeinde darauf aufmerksam, daß am Mittwoch, dem 2. Oktober 1961, das erste Treffen der Schachfreunde in Simmershausen im Hotel Rosengarten stattfindet. Durch Zufall gab ausgerechnet einen Tag vor dem ersten Treffen am 2.10.1961 der damalige Landrat des Landkreises Kassel, Herr Köcher, in der „Hessischen Allgemeinen Zeitung" bekannt, daß er die Entstehung von Schachvereinen im Landkreis Kassel fördern will. Am 2. Oktober 1961 trafen sich nun im Hotel Rosengarten folgende Schachfreunde:
Walter Gerhard, Eugen Leder, Heinz Mackenroth, Erhard Reich, Karl Rößner, Heinrich Seeger, Albert Seeger, Bernd Weber, Otto Weymann
Die Versammlung wurde von Herrn Otto Weymann geleitet. Die wichtigsten Entschlüsse, die an diesem Abend getroffen wurden, waren
1. Vorstandswahlen: 1. Vorsitzender:Otto Weymann, 2. Vorsitzender: Walter Gerhard, Kassierer: Bernd Weber 2. Der Verein erhält den Namen „Schachclub Schocketal" 3. Festsetzung eines einheitlichen Beitrages von monatlich DM 1,- für alle Mitglieder 4. Beitritt in den Unterverband.
Zunächst wurde am Mittwoch als Spielabend festgehalten. Bereits am 9. Okt. 1961 fand im Hotel Rosengarten der erste Spielabend statt. Hier kamen die jugendlichen Schachfreunde Joachim Wallenschuß und Heinz-Dieter Schmidt dazu. Am 16. Oktober bekam der Schachclub Schocketal Besuch von dem Landrat Köcher, dem Vorsitzenden des Schachclubs Vellmar, Herrn Heinrichs -der zusammen mit dem Landrat im Landkreis Kassel Schachclubs gründen wollte - und des Bürgermeisters von Simmershausen, Herrn Wasmuth. Als Geschenk überreichten sie dem Schachclub drei Schachspiele und der Bürgermeister, Herr Wasmuth, noch zusätzlich eine Schachuhr.
Bereits im Jahre 1961 wurde das erste Vereinsturnier gespielt. Leider wurde dieses Turnier - wie auch die in den nächsten Jahren folgenden - nicht zu Ende gespielt. Während dieses ersten Turniers gab es einen Zwischenfall, als SF Karl Rößner in der Partie gegen Erhard Reich einen Magendurchbruch erlitt. Nach längerem Krankenhausaufenthalt nahm SF Rößner an den Spielabenden nicht mehr teil. Auch wurden in dieser Zeit bereits die ersten Freundschaftsspiele gegen andere Schachvereine, vornehmlich gegen Vellmar, Sand/Hoof und Kassel-Bettenhausen, durchgeführt, die aber alle verloren gingen (wenn auch knapp).
In der Zeit von 1961 bis 1964 war Heinz-Dieter Schmidt gewählter Schriftführer. 1962 wurde Erhard Reich zum Kassierer gewählt.
Ab 1962 nahm der Schachciub Schocketal an Meisterschaftsspielen teil, im ersten Jahr gingen - wenn auch knapp - alle Spiele verloren. Dies änderte sich jedoch bereits im nächsten Jahr. Im dritten Spiel dieser Serie wäre dann dem SC beinahe auch der erste Sieg geglückt. Dieses Spiel endete jedoch nach 4:3 Führung Remis, nachdem Otto Weymann ein ihm angebotenes Remis nicht annahm und prompt verlor.
In den nächsten Jahren konnte man sich im unteren Mittelfeld plazieren. Das beste Ergebnis aus dieser Zeit war mit ausgeglichenem Punktekonto ein Mittelplatz. Im Jahre 1963 wechselte der Schachciub das Spiellokal. Nunmehr wurde nicht mehr im Hotel Rosengarten sondern im Gasthaus Schönewald gespielt. Zwischenzeitlich konnte der Verein auch einige Neuzugänge verzeichnen. U.a. die Herren Franke (Rothwesten), Jütte(Simmershausen, verstorben), Freudenstein, Maier, Steinbach und Degenhardt.
Im Jahre 1964 gab es den ersten Todesfall innerhalb des Schachclubs Schocketal. Schachfreund Fahnenschmidt aus Ihringshausen erlag während eines Spiels einem Herzschlag.
Es kam dann eine Zeit, in der immer weniger Spieler an den Spielabenden teilnahmen. Die Mitgliederzahi war bedingt durch Todesfälle (Heinrich Seeger, Justus Jütte) und Umzüge (Bernd Weber) rückläufig. Nur durch eine Kombination von Schachspielen und Skatspielen konnte der Verein am Leben erhalten werden. Immerhin konnte der Schachclub bis hierhin bereits auf einige Erfolge verweisen. So wurden bei den Blitzmeisterschaften auf der Burg Sensenstein durch Reich, Weymann und W, Gerhard Plätze unter den ersten zehn erreicht. Bei einem Blitzturnier in Weimar im Jahre 1966 belegte Walter Gerhard unter 48 Teilnehmern den 2. Platz. In Vellmar belegte Otto Weymann beim Blitzturnier den 2. Platz.
1972: Wichtige Ereignisse:
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In der Schachwelt:
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Spassky verliert WM-Titel an Fischer -ELO-Wertung offiziell
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In der Welt:
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Richard Nixon stolpert über Watergate
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In Deutschland:
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20. Olympischen Spiele (München)
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In Fuldatal:
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28.04.: Dieter Michel wird Bürgermeister; im August: Rothwesten kommt zu Fuldatai
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Am 29.Februar wurde Heinz-Dieter Schmidt als Nachfolger von Otto Weymann zum 1. Vorsitzenden gewählt. Der Verein zählte 10 Mitglieder. Es gab eine Clubmeisterschaft und eine Clubblitzmeisterschaft. Im Sommer wurde ein Freundschaftsspiel gegen die Schachfreunde aus Uslar ausgetragen. Wir unterlagen 2,5:7,5. In einem weiteren Freundschaftsspiel gegen die Mannschaft des Kasseler Blindenhundes unterlagen wir mit 1,5:2,5. An den Mannschaftskämpfen des Unterverbandes nahmen wir mit einer Mannschaft teil. Im Herbst stellte der Vorsitzende fest, dass noch kein Spiel in der laufenden Saison gewonnen wurde. Einziger Lichtblick: ein 4:4 gegen Borken II. Die Nullnummer der Clubmitteilungen erschien im August. Am 17.10. fand die Jahreshauptversammlung statt, an der sich 10 der 13 Mitglieder beteiligten. Beschlossen wurde die Anhebung des Mitgliedsbeitrages von 1,50 DM auf 2,50 DM. Schul- und Wehrpflichtige sollen beitragsfrei sein. Rentner, in Ausbildung befindliche und ähnliche sollen 1 DM monatlich zahlen. Einstimmig wurde die Namensänderung von „Schachclub Schocketal" in „Schachclub Fuldatal" beschlossen. Aus diesem Grund stiftete die Gemeinde Fuidatal, vertreten durch Dieter Michel, den von Otto Weymann angefertigten Pokal „Silberner Springer". Für die Clubturniere wurde übrigens ein Startgeld erhoben (1972: 2 DM). Für 1973 wurde festgehalten, daß nur geschriebene Partien gewertet werden. Im November besuchte uns Heinrich Borg (SK Hofgeismar). Nach einer Vorführung am neu erworbenen Demonstrationsbrett spielte er simultan gegen 9 Mitglieder. Dass nur 9 Mitglieder teilnehmen konnten, lag daran, daß der Club nur 9 Bretter besaß. Übrigens lediglich Walter Gerhard kam zu einem Sieg. Im Landkreispoka! kamen wir unter 5 Mannschaften auf den 3. Platz. Am 19. Dezember gab sich die Mitgliederversammlung eine Satzung.
Clubmeister:Fritz Steinbach Blitzmeister: Walter Gerhard
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